„R“ carrara marmor / statuario/bardiglio / 95x30x30 cm / mit podest 175 cm / 2010
„O“ carrara marmor / statuario/bardiglio / 95x30x30 cm / mit podest 175 cm / 2010
„M“ carrara marmor / statuario/bardiglio / 50x60x40 cm / mit podest 130 cm / 2010
„S“ carrara marmor / statuario/bardiglio / 95x30x30 cm / mit podest 175 cm / 2010
„P“ carrara marmor / statuario/bardiglio / 95x30x30 cm / mit podest 175 cm / 2010
Körpertypen – Der Körper lügt nicht
Ich meißle, schäle, schneide aus dem Stein und bearbeite gleichzeitig mich. Es entblößt der Prozess mich selbst und legt im Stein frei was auch ich bin. Das Gewordene wird sichtbar – in Facetten – als Ergebnis dieser Arbeit und trägt die Hoffnung in sich, dass jeder Schlag dem Stein die Seele einhaucht, die den Betrachter wiederum sich selbst erkennen lässt. Nicht spurlos ist die Arbeit an diesen Gründen und Ab-Gründen – die Tage führen das Werkzeug an den Stein – die Nächte die Gedanken an die Seele – und unbewusst bewusst oder bewusst unbewusst findet der nächste Tag den Schlag, der Neues hervorbringt im Stein – in mir! Zu Ende ist die Arbeit nicht – ich nehme mich und die Skulpturen mit und werde weiter arbeiten – bis das Ergebnis beides zeigt …
… den Schatten und das Licht
… das Schwere und das Leichte
… das Verbogene und das Gerade
… das Verborgene und Fertige
… das Unklare und das Klare
(Karl Volonte, 2010)
Vor der Skulptur
Stell dir vor
ich, die Skulptur,
ich öffne
die Augen
und du
stehst mir
gegenüber!
(nach einem einem Bild von Remy Zaugg, Schweiz)
„Es sind abenteuerliche Analogien seelischer Vorgänge, mit denen uns der Künstler in seiner Werkgruppe konfrontiert: Fünf existentielle Aggregatzustände menschlicher Welt- und Körpererfahrung, verdichtet in nahezu archetypischen Körperformen. Schonungslos führt Volonte in geometrischen Skulpturen die menschliche, weil leibliche Versehrtheit vor Augen. In seinen „Wiederverkörperungen“ Bioenergetischer Charakterstrukturen lässt er den Körper zum Austragungsort innerer Befindlichkeiten werden. Die freigesetzten Energien verbleiben dabei nicht abstrakt, sondern werden spürbar erlebbar. Als Betrachter laufen wir Gefahr in diesem Wechselspiel von Projektion und Reflexion, von Sehen und Gesehen werden zu versinken. Und so gleichsam mit dem Werk zu verschmelzen. Volonte sucht nicht nach dem Individuellen, sondern nach dem Allgemeingültigen. Ein radikaler Weg.“
(Gudrun Petrik, Kunsthistorikerin)